Kapitel 1 : Der Anfang

Schinfomanien, ein perfektes Königreich.

Schinfomanien ist ein kleines Königreich. Regiert wird es von König-Guru und seinem Getreuen Prinz-Buster .

Wie Alles begann.
Die Chroniken berichten, dass sich vor langer, langer Zeit einige wenige  Anhänger einer fast ausgestorbenen Glaubensgemeinschaft zusammengefunden haben. König-Guru, damals noch kein König, hat mit großen Teilen seines Vermögens etwas Land gekauft und sodann das heutige Schinfomanien gegründet. Allen Glaubensbrüdern wurde in Schinfomanien eine Heimat angeboten.

Nach und nach kamen  immer mehr der verstreuten Brüder nach Schinfomanien und trugen längst vergessenes Wissen und Bräuche wieder zusammen. Eine besondere Errungenschaft war eine große Bibliothek in der alles Wissen dokumentiert wurde. So wurde das kleine Königreich das Zentrum der Bewegung auf diesem Kontinent.Alle hatten anfangs die gleichen Interessen und waren froh unter Gleichgesinnten sein zu dürfen. Es herrschte Aufbruchsstimmung,  Friede und Einigkeit. Es fiel kein Böses Wort und alle waren zufrieden. Und es herrschte auch Dankbarkeit gegenüber dem König, der den Grundstein für diesen Ort gelegt hatte.

Das Königreich wuchs und gedieh immer weiter. Immer mehr Gelehrte suchten  das Königreich auf und  machten es zum Mekka der Bewegung und  zum Tempel des Wissens. Die Bibliothek war so prächtig, dass sie in der westlichen Hemisphäre Ihresgleichen suchen musste.

Herausforderungen
Aber das war nur die eine Seite der Medaille.
Unter den Anhängern und Gelehrten waren nunmehr nicht nur bedingungslos ergebene Untertanen. Es kamen auch Gestalten die nicht mehr die alte Zeit der Entbehrung und des Aufbruches kannten. Bedingungslose Dankbarkeit und Unterwürfigkeit gegenüber einem König war ihnen fremd. Denn mittlerweile hat sich das Klima im geändert. Die Bevölkerung des Kontinentes  hat sich demokratisiert, erlaubt es sich eigene Meinungen zu haben und erlebt Meinungsvielfalt und Diskussionen mehr als Bereicherung denn als Bedrohung oder Störungen.
König und Prinz hatten aber Sorge ob der neuen Zeiten. Sie sahen ihren Frieden und den der ganzen Gemeinschaft gefährdet. Zu viele Meinungen führten auch schon mal zu kleinen Glaubenskämpfen zwischen den Gelehrten. Das gefiel dem König und dem Prinzen nicht und die Welt außerhalb ihres  Königreiches erschien ihnen zuweilen dunkel und böse.
Auch gab es gelegentlich kleinere Angriffe auf das Königreich und das gesammelte Wissen. König und Prinz schützten es so gut sie konnten, und die Untertanen dankten es ihnen (zumindest schien es so)

Der harte Hand
Aber der König war immer noch nicht ganz zufrieden. Immer noch gab es böse Störenfriede. Daher verkündete er die Schließung der Außengrenzen, und nur durch Königs Gnade durften noch neue Untertanen das  Königreich betreten. Dann wurde der Handel, als Quelle von Lug, Betrug und Zwietracht verboten. Alle Maßnahmen sollten den Frieden aufrecht erhalten.

Aber selbst all diese Maßnahmen konnten kontroverse Diskussionen und zuweilen auch Streit zwischen den Untertanen nicht zuverlässig verhindern.
Es wurde zunehmend anstrengender für den König und den Prinzen zu regieren. Und so kam es, dass ihnen gelegentlich alles zu viel wurde und sie per Dekret, denn das durften sie als Herrscher in ihrem Königreich, Diskussionen und Lehren einfach verboten und unterdrückten. Um ihrer Macht Ausdruck zu geben wurden auch gelegentlich ungeliebte Untertanen an den Pranger gestellt und unter Schimpf und Schande  des  Königreiches verwiesen oder Teile ihrer Rechte beraubt. Manchmal nur zeitweise, öfters auch mal für immer.

König und Prinz waren Legislative, Judikative und Executive in einer Person, die Untertanen nur rechtlose Gäste.

Einige der Untertanen waren sehr zufrieden mit den Maßnahmen des Königs,  sorgte er doch dafür, dass Störenfriede und Andersdenkende keine Unruhe in ihre Gemeinschaft bringen konnten. Andere passten sich an und versuchten nicht aufzufallen um dem  Unmut der Regenten zu entgehen.

Der Undank der Untertanen und Angst und Schrecken.
Aber es gab auch ein paar Untertanen die ihre Unzufriedenheit mit dem König und seinen Maßnahmen mehr oder weniger laut artikulierten und auch mal Andersdenkende oder in Ungnade gefallene Untertanen in Schutz nahmen.
Manchmal ging es gut, aber manchmal erzürnte es den König und seinen Prinzen so sehr, dass sie ihre Contenance verloren und Blut und Galle spuckten. Sie zürnten ob des Undankes für ihren selbstlosen und aufopfernden Einsatz für das Königreich, gefolgt von  Drohungen das Königreich zeitweise oder sogar ganz zu schließen. Bisweilen stand am Ende eine öffentliche Hinrichtung der Unruhestifter und deren Sympathisanten, in der sich die ganze Wut der Regenten entlud,

Aber die Maßnahmen zeigten in so weit Wirkung, dass oberflächlich wieder Frieden und Eintracht herrschte. Aber unter der Oberfläche wuchs die Unzufriedenheit bei einigen der Gelehrten. Aber die Sorge, nicht mehr Zugang zu der Glaubensgemeinschaft zu haben und wieder alleine unter Fremden zu sein, war bei den Meisten größer als der Unmut über die Regenten, und daher arrangierten sie sich mit der Situation und verhielten sich unpolitisch und unauffällig.

Und wenn sie nicht gestorben sind..:
Und so besteht das Königreich immer noch. Und es ist immer noch einzigartig ob seiner Gelehrten, seinem Wissen und seinem Zugang zu der Gemeinschaft. Es gibt keine wirkliche Alternative wenn man an dieser Glaubensgemeinschaft teilhaben will.
Aber man muss sich arrangieren können und seine Meinung teilweise stark unterdrücken können. Nicht jeder muss das, aber Einige.

Es lebe King-Guru und Prinz-Buster.
Sie leben hoch, hoch und noch einmal hoch.